Am 09.04. – 10.04.2016 führte die Jugendfeuerwehr Neustadt bei Coburg gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Froschgrund ein Berufsfeuerwehr-Wochenende durch.
Ausgangspunkt war das Gerätehaus der Feuerwehr Neustadt bei Coburg.
Am Samstag den 09.04.2016 um 09:00 Uhr hieß es “Antreten zur Begrüßung auf dem Übungshof“. Durch den Jugendwart der Feuerwehr Neustadt bei Coburg, Stefan Hennecke, wurden alle Jugendlichen aus den Feuerwehren Neustadt und dem Froschgrund begrüßt. Nach einer kurzen Ansprache begrüßte auch
Stadtbrandmeister Andreas Steller die Jugendlichen sowie alle Betreuer und Helfer und wünschte allen einen unfallfreien und ereignisreichen Verlauf.
Anschließend wurden den Jugendlichen ihre Übernachtungsmöglichkeiten, aufgeteilt in Jungs und Mädchen, gezeigt und Feldbetten ausgeteilt. Nachdem alle Betten bezogen waren, ging es weiter zur Fahrzeugeinteilung und Überprüfung der Fahrzeuge.
Gegen 10:15 Uhr begann dann die erste von zwei Ausbildungseinheiten. Das Thema Funkgeräte stand auf dem Plan. Wie benutze ich ein Funkgerät richtig, was ist beim Funken zu beachten und welchen Kanal muss ich einstellen, damit mich mein Gegenüber auch versteht und hört. Nach der Theorie folgte eine kurze praktische Übung, in der die Jugendlichen ihr Erlerntes unter Beweis stellen konnten.
Plötzlich, Alarm, die Haussirene schrillte und die Jugendlichen rannten zu ihrer Schutzkleidung, zogen sich in Windeseile um und nahmen im zugewiesenen Fahrzeug Platz. Die Brandmeldeanlage einer ortsansässigen Firma hatte einen Feueralarm ausgelöst. Drei Feuerwehrautos fuhren mit Blaulicht und Martinshorn zur Einsatzstelle.
Dort angekommen konnte nach einer schnellen Erkundung ein Fehlalarm festgestellt werden. Puh, zum Glück nur ein Fehlalarm, wird sich der eine oder andere gedacht haben.
Pünktlich zum Mittagessen kamen die drei Feuerwehrautos wieder am Gerätehaus an. Nach einer deftigen Kartoffelsuppe nahmen alle Jugendlichen an einer Funkübung der Feuerwehr Neustadt teil.
Auch eine Sporteinheit durfte natürlich nicht fehlen, welche gegen 16:00 Uhr in der Turnhalle der Schule in der Heubischer Straße, abgehalten wurde.
Noch nicht lange am Gerätehaus zurück, folgte kurz nach 17:30 Uhr der zweite Alarm für die Floriansjünger. „Keller unter Wasser im Hallenbad Neustadt“ rief der Zentralist durch die Lautsprecher des Gerätehauses. Ein erstes Fahrzeug, welches zur Erkundung ausrückte, fuhr mit Sondersignal vom Hof.
Am Einsatzort eingetroffen, erkundete der Einsatzleiter die Lage und forderte umgehend Personal und Gerät zur Einsatzstelle nach. Die beiden in Bereitschaft versetzten Fahrzeuge verließen ebenfalls mit Blaulicht und Martinshorn den Feuerwehrhof. Mittels einer Tauchpumpe wurde das Wasser, welches in Behältern verteilt im Keller des Hallenbades versteckt war, abgepumpt.
Auch dieser Einsatz, welcher sehr ruhig und koordiniert abgearbeitet wurde, war nach ca. 1 Stunde beendet und es hieß wieder „Essen fassen“. Pizza stand auf dem Speiseplan. Alle Jugendlichen belegten ihre Pizzen selbst und genossen diese im Anschluss.
Es ging mit einer weiteren Ausbildungseinheit weiter. Gemeinsam mit den Ausbildern des Jugendrotkreuzes der BRK – Bereitschaft Neustadt, wurde den Jugendlichen der Umgang und die Handhabung mit der Krankentrage, dem Spineboard (Rettungsbrett zur Personenrettung), einem Rettungstuch sowie die Schaufeltrage, erklärt.
Gegen 21:40 Uhr, kurz nachdem die „Bereitschaftszeit“ für die Jugendlichen anfing, heulte die Haussirene erneut. „Brand im Bereich Kompostplatz in der Eisfelder Straße in Neustadt“ ertönte es aus den Lautsprechern. Alle eilten zu den Fahrzeugen, welche nach kurzer Zeit mit Sondersignal vom Hof der Feuerwehr in der Mühlenstraße rollten. Schon auf der Anfahrt konnte ein Feuerschein ausgemacht werden.
Am Brandort angekommen, erkundete der Einsatzleiter die Einsatzstelle und gab kurze Befehle an die ihm gefolgten Gruppenführer der beiden Löschfahrzeuge weiter.
Das Löschfahrzeug der Feuerwehr Neustadt, welches einen Wassertank im Fahrzeug hat, befuhr den Betriebsplatz des Bauhofes, auf dem sich der Brand befand. Der Gruppenführer verteilte an seine Trupps die Befehle und kurz darauf wurden Schläuche ausgerollt und erste Löschmaßnahmen eingeleitet.
Parallel dazu entnahm die Besatzung des zweiten Löschfahrzeugs, welches die Jugendlichen aus dem Froschgrund mitbrachten, aus einem am Morgen aufgebauten Löschwasserbehälter, welcher mit 3000 Liter Wasser befüllt war.
Das Wasser wurde mittels verlegter Schlauchleitung zum Neustadter Löschfahrzeug gefördert, um den fast geleerten Löschwassertank wieder zu befüllen.
Der Angriffstrupp sicherte mit einem Strahlrohr die Umgebung, während der Wassertrupp den brennenden Holzhaufen ablöschte.
Der Schlauchtrupp baute derweil einen Lichtmast auf, um die Einsatzstelle auszuleuchten.
Rasch zeichnete sich ein Löscherfolg ab, sodass die Lagemeldung an die Einsatzzentrale im Gerätehaus Neustadt, „Feuer unter Kontrolle, Nachlöscharbeiten“, gegeben werden konnte.
Nachdem das Feuer vollständig abgelöscht war, konnten alle Gerätschaften wieder zurückgebaut werden. Eine kurze Übungsbesprechung folgte im Anschluss. Den Jugendlichen wurde eine koordinierte und saubere Arbeit durch die Jugendwarte bestätigt. Im Gerätehaus angekommen, wurden die Fahrzeuge mit frischen Material bestückt und wieder einsatzbereit gemacht.
Nachdem alles aufgeräumt war, konnten sich die Jugendlichen endlich etwas Ruhe und Erholung gönnen.
Allerdings nicht lange, denn gegen 00:10 Uhr ertönte die Sirene im Haus und es folgte der nächste Einsatz. Vermisstensuche im Bereich Knochswustung zwischen Ketschenbach und Meilschnitz. Die Jugendlichen eilten zu ihren zugeteilten Fahrzeugen und rückten, gemeinsam mit zwei Fahrzeugen der BRK – Bereitschaft, Richtung Einsatzstelle aus. Vor Ort musste eine „Vermisste Person“ in einem Waldstück gesucht werden. Die Mannschaft wurde vom Einsatzleiter in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass die Besatzung vom Löschgruppenfahrzeug LF 20/16 einen Trampelpfad und die Besatzung vom LF 8 aus dem Froschgrund einen Wirtschaftsweg absuchten. Alle waren mit Lampen ausgestattet, um den Waldbereich auch ausleuchten zu können.
Nach ca. 20 Minuten Suche wurde die „vermisste Person“, welche eine ca. 70 Kg schwere Übungspuppe war, gefunden.
Nach einer ersten Versorgung durch die Mitglieder des Jugendrotkreuzes wurde der Verletzte auf das mitgeführte Rettungsbrett gelegt und aus dem Wald in den bereitstehenden Rettungswagen transportiert.
Gegen 01:30 Uhr konnten dann endlich alle in ihre Betten und sich ausruhen bzw. eine Runde verdienten Schlaf zu sich nehmen.
Um kurz nach 08:00 Uhr war es dann mit der Ruhe auch schon wieder vorbei. Der Hausalarm schrillte und die Durchsage „Ölspur im Bereich Sternenweg“, ertönte aus den Lautsprechern. Schnell, wenn auch unausgeschlafen, wurden die Fahrzeuge besetzt und zur Einsatzstelle ausgerückt. Am Einsatzort stellte sich heraus, dass ein PKW eine ca. 50m lange Ölspur gelegt hatte und Öl aus dem Fahrzeug tropfte.
Die Einsatzstelle wurde beidseitig voll gesperrt, die Ölspur mittels Ölbindemittel abgestreut und anschließend weggekehrt.
Nach dem Einrücken wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt. Im Anschluss wurden alle Fahrzeuge und Gerätschaften gereinigt sowie das Gerätehaus ausgekehrt und saubergemacht. Alle halfen super zusammen und konnten um 12:00 Uhr zum Mittagessen in den großen Gruppenraum gerufen werden.
Dem Mittagessen folgte dann eine kleine Aussprache, in der sich die Jugendwarte für die gute Zusammenarbeit der beiden Jugendfeuerwehren bedankten. Auch ging ein großes Lob an die Jugendlichen, die sich teilweise gemischt und vorher nicht kannten, in den Trupps sehr gut zusammenarbeiteten. Die Jugendwarte bedankten sich auch bei allen Helfern, die „hinter den Kulissen“ das ganze Wochenende mitgearbeitet haben. Egal ob Maschinisten für die Fahrzeuge, den Zentralisten in der Einsatzzentrale, die Kameraden die die Übungen vorbereitet und aufgebaut haben, der Küchencrew, welche uns leckere Essen zubereitet hat oder den Kameraden der BRK – Bereitschaft mit ihrem Jugendrotkreuz, welche mit ausgebildet und geübt haben.
Voller Lob war auch unser Stadtbrandmeister, welcher sich bei den Jugendlichen und besonders bei den Jugendwarten bedankte, die die ganze Sache ausgearbeitet und vorbereitet haben, aber auch bei allen Helfern und Helfershelfern.
Alles in allem konnten wir auf ein gelungenes Wochenende zurückblicken, bei dem neue Freundschaften gewonnen aber auch vieles gelernt und gezeigt wurde.
12.04.2016 Jugendwart Stefan Hennecke